My wiki:Einordnung im Digital Prototyping
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Der Entwicklungs- und Gestaltungsprozess technischer Produkte und Systeme erfolgt heutzutage unter Nutzung digitaler Prototypen im Digital Prototyping.
Digital Prototyping ist eine Vorgehensweise in der technischen Entwicklung, bei der geplante physische Modelle durch funktionsfähige, vereinfachte digitale Versuchsmodelle repräsentiert werden. Damit ist man in der Lage, Konstruktionen vom Entwurf bis zum Herstellungsprozess zu erarbeiten, Eigenschaften zu prüfen und zu optimieren. Anhand digitaler Prototypen auf Basis von Komponenten, Teil- und Gesamtsystemen werden Funktionalitäten dargestellt und simuliert.
Im Digital Prototyping sind den einzelnen Phasen des Entwicklungsprozesses ergonomiebezogene Aufgabenstellungen zugeordnet. Für Schnittstellen, an denen der künftige Nutzer mit Eigenschaften des Produkts oder Systems zusammentrifft, sind ergonomische Fragestellungen mit verschiedenen Methoden zu beantworten. Dafür setzt man partiell Ergonomiewerkzeuge in Form digitaler Menschmodelle ein.
Ein digitales Menschmodell verkörpert ein Modell des Menschen, welches die jeweils im Gestaltungsprozess erforderlichen menschlichen Eigenschaften (z. B. anthropometrische, biomechanische) softwaretechnisch umsetzt und damit die unterschiedlichen ergonomischen Anforderungen an ein Produkt festschreibt. Die mit Menschmodellen durchführbaren virtuellen ergonomischen Absicherungen wie z.B. Geometrieabsicherung, Überprüfung von Freiräumen, Einstellbarkeit von Bedienelementen auf Körperhaltungen und -abmessungen der künftigen Benutzer, Sichtbedingungen, Informationsein- und -ausgabemöglichkeiten u. a. finden zu einem frühen Zeitpunkt der Entwicklung statt, zu dem ein Produkt/Sysstem noch nicht real existiert.
Neben und nach der virtuellen Untersuchung werden Realuntersuchungen an Konzeptmodellen durchgeführt. Die virtuelle Absicherung ist demnach eine Vorstufe zur realen bzw. begleitet diese parallel.
Digitale Menschmodelle werden für ergonomische Aufgaben der Produkt- und Produktionsergonomie sowie der Digitalen Fabrik entwickelt. Der Wirkungskreis liegt demnach bei der Unterstützung ergonomischer Sachverhalte in Entwicklung und Konstruktion von Produkten, in der Arbeitssystemgestaltung, z. B. von Produktions- und Dienstleistungsbereichen sowie in der Produktionsplanung und Gestaltung der Fabrik nach ergonomischen Gesichtspunkten.