Ergonomie-Grundlagen: Einfuehrung in die Ergonomie: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Gründe für Ergonomie === | |||
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* Gesetzliche Verpflichtung zur Einbeziehung ergonomischer Grundsätze in der Produkt- und Systementwicklung | |||
* Gesetzliche Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung | |||
* Hohes Änderungspotential mit geringen Kosten in der Entwurfs- und Entwicklungsphase | |||
* Demografische Entwicklung: Zunahme älterer MA mit geändertem Leistungsspektrum | |||
* Entgeltrahmentarifverträge: höhere Vergütung für bestimmte Belastungen der Beschäftigten (höhere Kosten für Unternehmen) | |||
* Verpflichtung nach Sozialgesetzbuch zu frühest möglicher Reintegration nach Erkrankung und von Leistungsgewandelten und Schwerbehinderten | |||
* Erhöhung der Qualität, Reduzierung von Fehlern und Fertigungszeiten | |||
* Kundenzufriedenheit |
Aktuelle Version vom 26. Oktober 2010, 15:09 Uhr
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Einordnung der Ergonomie
Ergonomie international: Ergonomics or human factors (Arbeitswissenschaft)
- im angloamerikanischen Raum: human factors - in Europa: ergonomics
Definition der Fachdisziplin nach IEA (International Ergonomics Association):
- Internationaler Dachverband der Fachgesellschaften für Arbeitswissenschaft und Ergonomie:
- „Ergonomie oder Arbeitswiss. ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Menschen und anderen Elementen eines Systems auseinandersetzt, ...um das Wohlbefinden des Menschen und die gesamte Systemleistung zu optimieren.„ [1]
[1] Tofaute, K. A.: Ergonomie in der Sportwissenschaft. Disseration, Deutsche Sporthochschule, Köln 2009
In Deutschland ist die Ergonomie ein Teilgebiet (Schwerpunkt) der Arbeitswissenschaft
- Arbeitswissenschaft (engl. Human Factors, human Engineering, Industrial Engineering) als angewandte, gestaltungsorientierte Wissenschaftsdisziplin
- Schwerpunkte der Arbeitswissenschaft:
- Ergonomie (engl. Ergonomics)
- Arbeitsgestaltung (engl. Work Organization)
- Die Arbeitsgestaltung beschäftigt sich dabei mit der Auslegung von Arbeitssystemen nach technischen, ökonomischen und ergonomischen Erkenntnissen
- Schwerpunkte der Arbeitswissenschaft:
- Bereiche:
- Anthopometrische, physiologische, bewegungstechnische, informationstechnische, organisatorische, sicherheitstechnische Arbeitsgestaltung
- Gestaltung der Arbeitsumgebung
Das Arbeitssystem ist dabei ein System, welches das Zusammenwirken eines oder mehrerer Nutzer mit den Arbeitsmitteln umfasst, um die Funktion des Systems innerhalb des Arbeitsraumes und der Arbeitsumgebung unter den durch die Arbeitsaufgaben vorgegebenen Bedingungen zu erfüllen [EN ISO 6385:2004].
Dieser Systemansatz ermöglicht eine allgemeingültige Darstellung der Struktur und des Charakters des Systems, in dem es Systemgrenzen, Systemelemente, Beziehungen zwischen den Elementen und zur Umgebung gibt.
Dabei kann das System Teilsysteme umfassen bzw. Subsystem eines übergeordneten Systems sein.
Begriff und allgemeine Ziele der Ergonomie
altgriech.
- ϵργον (Ergon) = Arbeit
- νομος (Nomos) = Gesetz, Gesetzmäßigkeit
- Analyse von Arbeitsaufgaben, Mensch-Maschine-Interaktion und Arbeitsumwelteinflüssen in Arbeitssystemen
- Erkenntnisse, Regeln zur Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion
- Ausgewogene Belastung des Menschen
- Leistungen innerhalb der Grenzen menschlicher Leistungsvoraussetzungen
Dabei hat sich zur Verdeutlichung des Informationsaustauschs zwischen Mensch und technischem System der Begriff Mensch-Maschine-System als zweckmäßige Abstraktion durchgesetzt.
Innerhalb eines Mensch-Maschine-Systems umfasst die sog. Mensch-Maschine-Schnittstelle, auch Benutzerschnittstelle (engl. Human-Machine-Interface (HMI)) alle für die Interaktion von Mensch und Maschine erforderlichen Komponenten.
Historischer Abriss zur Ergonomie
1857: erste begriffliche Nennung des Wortes „Ergonomie“ durch den polnischen Professor W. Jastrzebowski
- Zeitschrift „Natur und Technik“
- „...wiss. Ansatz zum Problem der Arbeit, damit wir aus dem Leben die besten Früchte bei der geringsten Anstrengung mit der höchsten Befriedigung für das eigene und das allg. Wohl ernten...“
1860: Fechner Publikation der „Elemente der Psychophysik“
1912: F.W. Taylor „wiss. Betriebsführung“
1912: Gründung Max-Planck Institut für Arbeitsphysiologie
1917: Gilbreth wiss. Ansatz von „Arbeitsstudien“ in den USA
1921: russische Psychologen Mjasischtschew, Bechterew „Ergonologie“
1924: Gründung des REFA (Reichsausschuss für Arbeitsstudien,
- heute: „Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation“)
Japan: Bezeichnung „Human Ergology“, anthropologisch begründete Physiologie
1949/50: Murrell Cambridge, England
- Gründung der „Human Research Society“, später „Ergonomics Research Society“ „ergonomische Forschungsgesell.“
- gleichnamige Gesellschaften in Frankreich, Holland, Italien
- USA:Human Factors Society
seit 1957: internationale Verbreitung des Begriffs Ergonomie über die Fachzeitschrift „Ergonomics“
1953: Gründung der Gesellschaft für arbeitswissenschaftliche Forschung (GfA) in Deutschland
1958: Umbenennung der GfA in „Gesellschaft für Arbeitswissenschaft“
1959: Gründung der IEA „The International Ergonomics Association“
1962: Lehrstuhl und Institut für Ergonomie Prof. Schmidtke München
60er Jahre: übrige Technische Universitäten: Lehrstühle für Arbeitswissenschaft
2003: Gründung der Federation of European Ergonomics Societies (FEES)
seit 2000: Zertifizierung von Arbeitswissenschaftlern zum Euroergonom
Teilgebiete der Ergonomie
Praxisfelder der Ergonomie
Vorgehensweisen
Gründe für Ergonomie
- Gesetzliche Verpflichtung zur Einbeziehung ergonomischer Grundsätze in der Produkt- und Systementwicklung
- Gesetzliche Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung
- Hohes Änderungspotential mit geringen Kosten in der Entwurfs- und Entwicklungsphase
- Demografische Entwicklung: Zunahme älterer MA mit geändertem Leistungsspektrum
- Entgeltrahmentarifverträge: höhere Vergütung für bestimmte Belastungen der Beschäftigten (höhere Kosten für Unternehmen)
- Verpflichtung nach Sozialgesetzbuch zu frühest möglicher Reintegration nach Erkrankung und von Leistungsgewandelten und Schwerbehinderten
- Erhöhung der Qualität, Reduzierung von Fehlern und Fertigungszeiten
- Kundenzufriedenheit